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Ziegenprojekt

„Seit ich von Pro-Kenya eine Ziege bekommen habe bin ich ein freier Mensch. Vor der Zwangsumsiedlung in die Solio-Region hatte ich in meiner alten Heimat eine Kuh. Und ich war der Sklave der Kuh, denn ich konnte sie nicht alleine lassen. Den ganzen Tag war ich mit ihr auf der Suche nach Futter unterwegs. Heute bringe ich die Ziege nach dem Melken auf die umliegenden Gebiete und binde sie an. Dann gehe ich meinem Tagesgeschäft nach.

 

Am Abend hole ich sie wieder. Dank Euch bin ich jetzt ein freier Mensch.“ So berichtete mir ein Ziegenhalter in Baraka glücklich von seinem veränderten Alltag. Jedoch sind Ziegen für die einfachen Leute in Kenya unerschwinglich teuer. Konnten wir im Jahr 2005 noch eine Ziege für ca. 40 Euro kaufen, ist der aktuelle Preis auf über 200 Euro geklettert. Nach wie vor gibt Pro-Kenya die Ziegen kostenlos, aber nicht umsonst an Mitglieder der Selbsthilfegruppen (Self-Help-Groups = SHG) ab. Die Bedingungen sind:

  • Mitglied der SHG werden

  • Von der SHG ausgewählt und vorgeschlagen werden, eine Ziege zugesprochen zu bekommen

  • Besuch und erfolgreicher Abschluss des „Ziegenführerscheins“ = Seminar zur Ziegenhaltung, Gesundheitsvorsorge, Pflege, Stallbau, …

  • Bau eines Ziegenstalles nach Vorgaben des Projektbegleiters auf eigene Kosten

  • Rückgabe der ersten beiden Ziegenjungen an das Projekt bzw. Weitergabe an eine von der SHG benannte Familie

  • Verpflichtung zur Abführung von 10 Prozent des Verkaufspreises weiterer Zicklein an die Gemeinschaftskasse der SHG

  • Mitarbeit beim Bau eines Gemeinschaftsziegenstalles

  • Regelmäßige Teilnahme an den Treffen der SHG

In der Solio-Region werden bisher Ziegen in den Dörfern Baraka und Mukandamia abgegeben. In beiden Orten gibt es aktive Selbsthilfegruppen, die sich gegenseitig unterstützen. Trotz der lang anhaltenden Dürre entwickeln sich die Ziegenprojekte in Baraka und Mukandamia gut weiter.